Als Technik-Fan und Early-Adopter interessieren mich nicht nur Innovationen im Computer- und Webbereich, sondern auch bei der täglichen Mobilität. Als Pendler fahre ich tagtäglich von A nach B. Mal mit ÖV aber meist doch mit dem PW.
Seit geraumer Zeit beobachte ich mit grossem Interesse die Entwicklung der Elektroautos. Tesla hat es vorgemacht und nun folgen Nissan, Renault und BMW und versuchen einen Teil des Elektroauto Marktes für sich zu erobern. Auch VW hat jüngst am Autosalon Paris dem Publikum erklärt, dass sie die Zukunft der Mobilität in Elektrofahrzeugen sehen.
Also warum fahren nicht mehr Elektroautos auf der Strasse? Was sind die Vor- und Nachteile dieser Antriebstechnik? Um das herauszufinden, habe ich mich aufgemacht, diese Fahrzeuge auf ihre Alltagstauglichkeit zu testen.
Der Gedanke CO2 Neutral herumzufahren, bei den Autosteuern zu sparen und eine schier konkurrenzlose Beschleunigung zu haben, faszinieren mich enorm.
Den Renault Zoe Intens probegefahren
Den Anfang machte der Renault Zoe. Diesen gibt es seit 2012. Seitdem ist schon die 5. Generation im Umlauf. Das spezielle bei diesem Fahrzeug ist, dass die Batterien nicht gekauft, sondern gemietet werden. Die Preise schwanken je nach gefahrene Kilometer und Dauer der Miete-Laufzeit zwischen 70-120.– CHF pro Monat. Seit kurzem ist auch ein Kauf möglich. Die Reichweite bewegt sich zwischen 200-400 Kilometern, je nach Modell, Fahrweise und Jahreszeit. Ja du hast richtig gelesen:
Im Winter ist die Reichweite aufgrund der tiefen Temperaturen und der höheren Heizleistung die das Fahrzeug bieten muss, etwas geringer.
Mein Testfahrzeug ist ein Zoe „Intens“. Er ist der mittlere von drei Konfigurationsstufen und kostet mit allem Drumherum 23’600 CHF. Wer die Batterie kaufen möchte, der zahlt noch rund 10’000.– oben drauf.
Grundsätzlich hat mich das Elektroauto überzeugt. Es ist klein, wendig und trotzdem sehr leistungsstark. Einzig die Reichweite hat mich etwas ernüchtert. Beim Antritt der Probefahrt stand der Ladezustand bei 115 km Reichweite. Nach 10 effektiv gefahrenen Kilometern stand die Reichweite gerade noch knapp über 70 km.
Zugegeben ich habe natürlich keine Rücksicht auf das ökologische Fahren genommen. Ich bin auf der Autobahn 120km/h gefahren, habe voll beschleunigt und auch bei Überlandfahrten habe ich keine Rücksicht auf den Energieverbrauch genommen.
Fazit nach der Probefahrt
Ich kann mir gut vorstellen, den Zoe als tägliches Pendlerfahrzeug zu fahren. Jedoch als Ersatz für mein jetziges Familienfahrzeug (ein 1.4 Liter Benzinmotor) wäre das gefahrene Modell definitiv zu schwach. Renault hat dieses Jahr die Modellreihe bereits ein zweites Mal erneuert und bietet mit den aktuellen Modellen auch eine Version mit einer grösseren Batterieleistung (mit 400 km Reichweite) und schnellerer Ladezeit an. Jedoch stehen da die Preise aktuell bei 30’000.– CHF (exkl. Batterie), was im Vergleich zu einem konventionellen Fahrzeug doch etwas hoch angesetzt ist.
Nichts desto trotz. Mir gefällt das Konzept, die Entwicklung im Bereich der elektrischen Mobilität und für mich ist es eine Frage der Zeit, bis ich meine erste Elektro-Karosse fahren werde.
Apropos, ich habe mich auch für das SBB Projekt „Green Class“ beworben. Sollte ich die Gelegenheit erhalten, einer der 100 ausgesuchten Testpersonen zu sein, werde ich hier künftig noch mehr zum Thema elektrische Mobilität berichten.
An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich bei der Renault-Garage Galliker für das zur Verfügung stellen des Testfahrzeugs und bei Frau Adam für die kompetente Beratung.