Tag 1: Grundlagen zur Digitalisierung
Nicht jeder hat die gleichen Gedanken im Kopf, wenn in einer Konversation über «Digitalisierung» gesprochen wird. Für die eine Person ist ein Scan eines Bildes aus einem alten Fotoalbum in eine Tiff-Datei der Inbegriff für die Digitalisierung. Oder die Schallplattensammlung als mp3-Datei abzuspeichern usw. Einer anderen Person ist es wichtig, seine Prozesse maximal zu automatisieren, die durch Tools und digitale Helfer unterstützt werden.
Es geht in einer Organisation darum, die gleiche Sprache zu sprechen. Gleichzeitig braucht es die Bereitschaft, sich auf eine gemeinsame Reise einzulassen. Digitalisierung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Das bedeutet, seine Ziele laufend zu überprüfen, die Daseinsberechtigung zu hinterfragen und sich stetig ans Marktumfeld anzupassen. Eine digitale Transformation ist nie abgeschlossen. Zudem ist die Digitalisierung kein harter Fakt, den man in eine Skala von 1 bis 99 einteilen kann. Beispiel: Unsere Firma steht zum Thema: «Customer Centicity» bei 5 von 5 Punkten. Man muss sich bewusst sein, dass solche Bewertungen immer nur eine subjektive Wahrnehmung einer Person innerhalb der Organisation ist und je nach Tätigkeit, Hierarchiestufe und Bildungsstand variieren kann.
Die digitale Transformation hat immer mit Menschen und ihren Softskills zu tun. Man spricht innerhalb der Organisation auch gerne von einem Kulturwandel.
Selbsteinschätzung der digitalen Entwicklung deiner Organisation. Ich habe das auch für meinen Betrieb gemacht und darf feststellen, dass viele gute Ansätze vorhanden sind. Dennoch hat es an verschiedenen Stellen noch Potenzial zur Verbesserung.
Beispiel: Aktuelle Einschätzung meiner Organisation (Stand: April 2021)
Quelle: UBS, https://www.ubs.com/microsites/impulse/de/digital/2018/digital-check.html
Tag 2: Digitale Transformation
Firmen müssen sich laufend neu erfinden. Dafür helfen ihnen die Daten der Kunden. Mit ihnen kann man Verhalten, Frequentierung und Bedürfnisse der Kunden besser verstehen und die eigenen Prozesse darauf abstimmen. Weiter helfen Pods (selbstorganisierende, autonom geführte Gruppen), welche die neuen Prozesse nach dem «Trial-and-Error Prinzip» anpassen und weiterentwickeln können.Digital Maturity Model der HSG (Stand: April 2021)
Quelle Uni St.Gallen, https://iwi.unisg.ch/wp-content/uploads/digitalmaturitymodel_download_v2.0-1.pdf (Seite 8)
Beim digitalen Wandel helfen auch die verschiedensten Modelle. Eines davon ist das Maturity Model von der Uni St. Gallen. Welches für meine Organisation erfolgversprechend ist, gilt es in den kommenden Wochen und Monate herauszufinden.
Dabei ist auffallend, dass sich Unternehmen im Bereich Digitalisierung (Reifegrad) generell meist besser einstufen als ihre Mitbewerber. Jedes Unternehmen ist in einem Umfeld/Branche eingebettet. Um veränderte Bedürfnisse und Trends rechtzeitig zu erkennen, helfen die Transformation Maps. Dabei gilt es abzuwägen, was für Trends für mein Unternehmen relevant ist und was nicht.
Tag 3: Trends verstehen und anwenden
Hierbei geht es um die Kunst, auf das richtige Pferd zu setzen. Was wird das nächste grosse Ding und wie kann ich im Unternehmen daran teilhaben! Anhand des Gartner Hype Cycle Diagramms versuchten wir, mögliche Trends zu identifizieren, zu verstehen und allfällige Anwendungsbereiche dafür zu finden.
Bei neuen Sachen dürfen genauso Fehler passieren. Beispiel: Autonomes Fahren. Auf dem Weg dorthin wird es Tote geben, um das System laufend zu verbessern. Dadurch dass jeder Tote durch autonomes Fahren in der Zeitung steht, wird der Eindruck erweckt, dass der Trend noch nicht ausgereift ist. Dadurch wird das Vertrauen in neue Technologien geschwächt. Als vor 150 Jahren das Auto kam, hat es auch viele Tote gegeben. Nur damals stand das nicht gleich in der Zeitung.
Unternehmerische Entscheidlogik
Quelle: https://www.effectuation.at/ueber-effectuation/prinzipien-und-prozess (Stand: April 2021)
Wenn es im Unternehmen darum geht, sich für einen Trend zu entscheiden, gibt es bei unsicheren Situationen den «Effectuation» Ansatz. Dabei schaut man, was für die eigene Unternehmung anhand der Ressourcen (Mensch, Maschine, Geld etc.) überhaupt zur Umsetzung eines Trends möglich ist. Dem gegenüber steht der Ansatz, ein Ziel oder Trend umzusetzen, ganz ungeachtet ob die vorhandenen Ressourcen ausreichen werden.
Lessons learned:
- Der digitale Wandel kann nicht angeordnet werden
- Digitale Transformation ist ein Prozess und kein Task
- Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit
- Die Transformation ist Stückwerk (Fortschritt durch kleine Schritte)
- Konsequente Datennutzung (Verhalten, Gewohnheiten, Häufigkeiten meiner Kunden)
- Pods (selbstorganisierte Teams) helfen bei der Transformation
- Offen sein für Trends und wo notwendig, adaptieren
- Es braucht bei neuen Technologien eine gewisse Fehlerakzeptanz
- Regularien beschränken die Handlungsfreiheit
- Es gibt verschiedene Ansätze Trends umzusetzen
- Das Machbare angehen