Wer einen Glasfaseranschluss von iway.ch hat und eine UniFi Dream Machine Pro (UDM Pro) betreibt, stolpert früher oder später über die Frage:
«Warum nutze ich überhaupt noch die FritzBox als Modem, wenn die UDM Pro doch einen SFP+-Port hat?»
Hier zeige ich, wie ich meine FritzBox 5530 in den Bridge-Modus verbannt, dann ganz rausgeschmissen und stattdessen das Glasfasermodem Allnet SFP ALL-BM410 XGS-PON direkt in die UDM Pro gesteckt habe.
Das Ganze spart Strom, Kabelsalat und senkt die Latenz – und funktioniert mit iway wunderbar, wenn man ein paar Tricks beachtet.
Warum ich meine FritzBox loswerden wollte
Als im April 2024 Glasfaser ins Haus kam, dachte ich: UDM Pro + SFP+-Port + Glasfaser = Highspeed-Setup ohne Umwege.
Falsch gedacht. iway liefert standardmässig eine FritzBox 5530 aus, die als Modem fungiert und nur über RJ45 mit 1 Gbit/s an die UDM Pro weitergibt. Ja, ich weiss, die FritzBox hat auch einen 2.5 Gbit/s Anschluss, aber damit kann meine UDM Pro nichts anfangen. Die kennt nur 1 und 10 Gbit/s. Ab Version UDM Pro «SE» und «MAX» ist ein 2.5 Gbit/s Port drin.
Das hatte Folgen:
- Die Verbindung war auf 1 Gbit/s limitiert.
- Die Latenz lag bei 14–19 ms – unnötig hoch für Glasfaser.
- Ein zusätzliches Gerät im Rack verbrauchte Strom (~10 W) und produzierte mehr Kabelsalat und Abwärme.
- Bei Firmware-Updates kam es vor, dass ich den Exposed-Host-Modus der FritzBox verlor und offline war.
Das Upgrade: Glasfaser-Modul direkt in den SFP+-Port der UDM Pro
Beim Stöbern auf kabelschweiz.ch fand ich das Allnet SFP+-Modul ALL-BM410 XGS-PON, das von Swisscom offiziell unterstützt wird.
iWay empfiehlt mittlerweile das Nokia XS-010S-Q XGS-PON-Modul, das neben Swisscom auch mit Partnernetzen wie EWZ, EWB und SAK kompatibel ist. Ich werde dieses Modul demnächst testen und hier berichten.
Zusätzlich hat mir dieser Forumsbeitrag weitere Tipps und Infos geliefert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Glasfaser an der UDM Pro mit iway einrichten
- MAC-Adresse freischalten lassen
Beim iway-Support die MAC-Adresse des WAN2-Ports der UDM Pro registrieren lassen. Ohne das gibt’s keine Verbindung. Oder nur die Standard swisscom Starpage unter: swisscom.com/start. - Modul einstecken & VLAN einstellen
– Allnet-Modul in den SFP+-Port (Port 10) der UDM Pro einsetzen.
– Wichtig: Verwende ein LC/APC–SC/APC (grün-grün)-Kabel. Ein blaues SC/UPC-Kabel funktioniert zwar oft, kann aber zu Reflektionen und Signalverlust führen.
– VLAN 10 konfigurieren (Pflicht für Swisscom-basierte Anschlüsse).
– IPv6 deaktivieren, um eine 100.x.x.x-Adresse zu erhalten und die Swisscom-Splashpage zu erreichen. - Aktivierung des Anschlusses
Auf der Swisscom-Registrierungsseite wurde der Aktivierungscode verlangt – da dieser nur einmalig gültig ist, habe ich stattdessen die NSN-Nummer, die OTO-ID und die Dosen-Platznummer angegeben. - Freischaltung abwarten
Nach etwa 20 Minuten meldete iway die erfolgreiche Freischaltung der MAC-Adresse. - UDM Pro neu starten & IPv6 wieder aktivieren
Neustart und schon bezog die UDM Pro eine neue IP – Glasfaser-Speed ohne Umweg.
Ergebnis: Weniger Geräte, bessere Latenz, zukunftssicher
- FritzBox entfernt → ein Gerät weniger und ca. 10 W Strom gespart
- Latenz von 14–19 ms auf 9 ms gesunken
- Kabelsalat deutlich reduziert
- 10 Gbit/s bereit für künftige Upgrades
Tipps für alle, die Glasfaser direkt an der UDM Pro nutzen wollen
- MAC-Adresse beim Provider registrieren – am besten gleich vorab. Ab diesem Zeitpunkt wird die alte MAC-Adresse gelöscht. Bedeutet, dass das Internet mit dem alten Modem (FritzBox) nicht mehr geht.
- VLAN 10 einstellen, sonst klappt die Swisscom-Registrierung nicht.
- IPv6 bei der Anmeldung deaktivieren, um auf die Splashpage zu kommen.
- Geduld haben: Die Freischaltung kann bis zu 20 Minuten dauern.
- Screenshots vom UniFi-Interface sichern, das hilft beim Troubleshooting.